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Leistungsmesse Reinigungstechnik in Amerika und Deutschland - ein interessanter Vergleich

Fast zeitgleich fanden in Las Vegas die ISSA Interclean North Amerika und in Berlin die CMS statt. Da drängt es sich zwangsläufig auf, einen Vergleich zu ziehen. Wo sind die Unterschiede, wo gibt es Ähnlichkeiten?

Leistungsmesse Reinigungstechnik in Amerika und Deutschland

Zunächst einmal sind die beiden Messen von der Größe und der Anzahl Aussteller recht ähnlich, mit leichten Vorteilen für Berlin. Die folgende Tabelle mag dies verdeutlichen.

Amerikaner sind offener – aber das ist ja nicht Neues – oder?

Auffällig ist der etwas andere Umgangston in den Messehallen. Die amerikanischen Standbesatzungen sind immer gut drauf, haben für jeden ein gewinnendes Lächeln und man wird allenthalben und an jeder Ecke angesprochen. Alles erscheint ein wenig spielerisch, da die Flächen wie nicht anders zu erwarten, großzügig geschnitten und weiträumig erscheinen. So kommt kein Gedränge auf, und jeder einzelne wird gesehen.

Leistungsmesse Reinigungstechnik in Amerika und Deutschland

Dies ist in Berlin etwas anders, deutsche Zurückhaltung ist angesagt und es bedarf schon einiger Aktionen am Stand, um vorbeischlendernde Besucher dazu zu bewegen, zu verharren. Manchmal ziehen dichte Trauben von Messebesuchern vorbei, auch den schmaleren Gängen geschuldet, Kontaktaufnahmen sind unter diesen Umständen jedoch seltener. Überhaupt hat man das Gefühl, dass die deutsche Messe eher der Kontaktpflege zu bestehenden Kunden, denn zur Gewinnung von Neukunden genutzt wird. Dies scheint in Amerika etwas anders zu sein. Hier trifft man auf viel häufiger Inselstände an, die naturgemäß nach 4 Seiten geöffnet sind. In Berlin überwiegen Reihenstände, einmal abgesehen von den Großständen, die auf der CMS eher den Charakter von Pavillons mit integriertem Restaurant und umliegenden Freiflächen haben, denn von Messeständen im eigentlichen Sinne. In Amerika beschränkt man sich hier deutlich auf das Kerngeschäft.

In Amerika gehen nicht nur die Uhren anders

Augenscheinlichster Unterschied beider Messen ist die noch immer offensichtliche Macht der ISSA-Organisation in Amerika. Nicht nur, dass man Mitglied sein muss, seine Jahresgebühr im Voraus entrichtet haben muss und zusätzlich eine Eintrittskarte zu den doppelten Preis von Berlin erwerben muss, um eingelassen zu werden: Nein man muss sich dazu auch in einer endlosen Schlange, die bis auf den Parkplatz reicht, anstellen (bei 38 Grad im Schatten und gefühlten 50+ Grad in der Sonne Nevadas).

Unterschied - Anstehen in Nevada

Das ganze geschieht ohne Murren, in geordneter Reihe und es wird wie selbstverständlich genommen, dass die Organisatoren ihre Personalplanung in keiner Weise den Bedürfnissen der Besucher angepasst haben.

Es ist wenig verwunderlich, dass die Maschinenhersteller auf beiden Messen ihre Roboter breit herausgestellt haben. Zweifellos, zu sehen, wie die Geräte scheinbar wie von Geisterhand geführt, sich auch auf parkurartigen Flächen bewegen können, hat eine gewisse Faszination.

Geräte scheinbar wie von Geisterhand geführt

Mittlerweile sind erste Maschinen auf dem Markt, die als reine Roboter ausgelegt sind, also nicht mehr das Mitfahren von Bedienungspersonal ermöglichen. Auch der Flottenwechsel kann mittlerweile nach der Installation von Servicestationen automatisch erfolgen. Gleichzeitig findet man auch Geräte auf dem Markt, die die Flotte mehrere Male recyceln und so die Rüstzeiten deutlich reduzieren.

Allerdings fragt sich der kundige Betrachter, wo, und insbesondere von wem alle die notwendigen Investitionen für diese neuen Systeme getätigt werden sollen.

So ist das Faszit also: Wer an Technik interessiert ist, bekommt auf beiden Messen das gleiche zu sehen – die Präsentation und das Flair sind anders. Jeder muss selbst entscheiden – zumal beide Messestandorte mehr zu bieten haben als nur das reine Geschäft.

Dr. Wolfgang Rauwald

Die Messen im Vergleich

ISSA Interclean North Amerika in Las Vegas CMS in Berlin
16.200 Besucher 18.300 Besucher
757 Aussteller 429 Aussteller
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